Unser zentrales Umsetzungsinstrument:
Das Wasserstoff-Kompetenzzentrum
Anwendergruppen und strategische Leitlinien
Wissen aufbauen – Projekte umsetzen
Das neu zu gründende Wasserstoff-Kompetenzzentrum HYMAT-Energie ist das zentrale Instrument zur Umsetzung des Feinkonzeptes und wird zentral auf
Kreisebene angesiedelt. Es wird z.B. über das Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit oder den energieland2050 e.V. koordiniert.
Die konkrete Projektumsetzung des Feinkonzeptes wird dezentral durch die Einrichtung von vier regionalen Kompetenz-Teams aufgebaut mit Standorten in:
Die Aufgaben werden von insgesamt vier Wasserstoff-Managerinnen und -Managern als Kompetenz-Teams mit Unterstützung durch eine Fachkraft für PR und Marketing sowie eine Verwaltungsfachkraft übernommen. Aufgabe der Kompetenz-Teams ist, konkrete erste Projekte der Wasserstoff-Mobilität auf dem Weg ihrer Realisierung zu begleiten und zu unterstützen, den Markthochlauf vorzustrukturieren und ein optimales „Umsetzungsklima“ für die Maßnahmenumsetzung des Feinkonzeptes in der gesamten Region zu schaffen. Damit werden die übergeordneten Zielsetzungen mit der konkreten Akteursebene und deren Erkenntnisse wieder mit der gesamten Region verknüpft. Die Teams vermitteln Informationen, bieten Weiterbildungsmöglichkeiten, vernetzen interessierte Akteure und bauen Hemmnisse und Barrieren ab. Eine weitere zentrale Aufgabe ist die Finanzierungs- und Fördermittelberatung für die Projektebene.
Die Kompetenz-Teams sind jeweils für die ausgewählten Anwendergruppen ÖPNV/SPNV, Logistik, kommunale Nutzfahrzuge, Landmaschinen und Pkw-Flotten im Sinne einer Wissens-Moderatorin bzw. eines Wissens-Moderators und „Vertriebsmanagerin“ bzw. „Vertriebsmanagers“ zuständig (z. B. Spezialwissen in bestimmten Fahrzeugbereichen, bei der Erzeugerhardware, bei energie- und vertragsrechtlichen Fragestellungen, bei Finanzierung und Förderung). Die Kompetenz-Teams sichern eine zielgerichtete Maßnahmenumsetzung und Maßnahmenbegleitung. Die Arbeitsstruktur des Umsetzungsmanagements im Wasserstoff-Kompetenzzentrum umfasst drei Ebenen (vgl. Abbildung Organisations- und Arbeitsstruktur des Wasserstoff-Kompetenzzentrums im Kreis Steinfurt):
Damit sind entsprechende Organisations-, Finanzierungs-, Service-, Kommunikations- und Netzwerkaufgaben verbunden, die in einer ersten Projektphase über einen Zeitraum von fünf Projektjahren (2021-2025) umgesetzt werden sollen. In Gesamtsumme entsteht ein zu finanzierender Aufwand von 3.803.000 € zur Umsetzung des Kompetenzzentrums und der entwickelten Maßnahmen des Feinkonzeptes.

1
„Zentrale Organisation und Steuerung der Umsetzung des Feinkonzeptes“
Trägerschaft/Kooperation:
Personelle Ausstattung:
Aufgaben:
2
„Regionales Projektmanagement in vier regionalen Kompetenz-Teams“
Personelle Ausstattung:
3
Aufgaben:
Netzwerkarbeit, Know-how-Transfer und Investitionsunterstützung
Die Region lernt durch Praxis und Projekte und baut Know-how auf!
Eine wichtige Aufgabe neben den diversen Serviceund Dienstleistungsfunktionen ist die Netzwerkarbeit. Hier geht es darum, die bereits bestehenden Netzwerkstrukturen aus Wirtschaft, Stadtwerken, Kommunen und Wissenschaft/Entwicklung thematisch zu erweitern und quantitativ auszubauen (H2-Kompetenznetzwerk). Die im Zuge der Erarbeitung des Feinkonzeptes durchgeführte Wasserstoff-Konferenz, mehrere Anwender- sowie Evaluierungs-Workshops mit insgesamt über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Region machen ein sehr breites Interesse und eine hohe Mitwirkungsbereitschaft an der Umsetzung des Feinkonzeptes im Kreis deutlich. Im Gegenstromverfahren sind Projektideen, Anregungen und Hinweise der Stakeholder in die Erarbeitung des Feinkonzeptes eingeflossen. Damit tragen diese maßgeblich zu den umfangreichen Ergebnissen dieser Arbeit bei und sichern einen hohen Grad an regionaler Verankerung sowie die Erschließung neuer Wertschöpfungspotenziale.
Auf Grundlage der bereits vorhandenen Akteure und Netzwerkstrukturen wird das Kompetenznetzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft ausgebaut: energieland2050 e.V. inkl. Beraternetzwerk, Fachhochschule Münster (Standorte Steinfurt und Saerbeck), Ibbenbüren (Fraunhofer Gesellschaft), Transferzentrum Rheine, WEST Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Steinfurt, EWG Rheine, Hochschule Osnabrück, University of Twente, EUREGIO. Damit werden von Beginn an zielführende Strukturen, Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Markthochlauf von BZ-Fahrzeugen (Hardware) für den Zeitraum aufgebaut, ab dem auf dem Hardware-Markt entsprechende verfügbare Brennstoffzellenfahrzeuge zur Verfügung stehen.
Die erste Phase der Projektumsetzung bis 2025 wird durch die Umsetzung erster Projekte mit Schwerpunkt ÖPNV, den Aufbau von Wissen und Kompetenzen, weiterer Pilot- und Praxisprojekten sowie umfangreicher Informations- und Bildungsarbeit genutzt und durch Kommunikations-, PR- und Marketingaktivitäten auf breiter Ebene unterstützt. Dies ist mit begleitenden Qualifizierungs- und Weiterbildungs- sowie Ausbildungsprojekten verbunden. Damit werden rahmensetzende Strukturen für einen Markthochlauf bis 2030 im Kreis geschaffen.
Neben der Netzwerkarbeit, um einen Veränderungsprozess in der Region mit dem Bottom-up-Ansatz anzustoßen, bilden Capacity-Building und Know-how-Transfer weitere wichtige Handlungsfelder des Feinkonzeptes und Aufgaben des Kompetenzzentrums. Aber der Blick geht auch über die Region hinaus: Der Transfer der im Kreis gemachten Erfahrungen beim Aufbau der Wasserstoff-Mobilität in andere Regionen in NRW, aber auch die Formulierung von Anforderungen an die Veränderung der politischen bzw. rechtlichen Rahmenbedingungen zählen zu den Kernaufgaben des Kompetenzzentrums.
Kommunikation, PR und Marketing
Markterschließung und Akzeptanz: Kommunikationsmaßnahmen in drei Phasen 2021-2030
Trotz der diversen, themennahen Projektvorläufe und außerordentlich breiter Aktivitäten im Kreis Steinfurt haben Politikerinnen und Politiker, Investorinnen und Investoren und potenzielle Anwenderinnen und Anwender unterschiedliche Wissensstände zum Thema Wasserstoff-Mobilität. Ebenso haben sie unterschiedliche Akzeptanzzugänge über die Potenziale, die Nachhaltigkeit und die Eignung. Zu berücksichtigen sind Bedenken gegenüber dem Element Wassersstoff, seiner Effizienz, Verlässlichkeit und Eignung aus technischer, ökonomischer, ökologischer und regionaler Wettbewerbsperspektive. Entsprechend besteht die Aufgabe des Wasserstoff-Kompetenzzentrums darin, zum einen die Akzeptanz gegenüber Wasserstoff(-Mobilität) zu erhöhen und zum anderen das Image der begleitenden Akteure im energieland2050 e.V. und des Kreises regional und überregional zu platzieren.
Die geplanten Kommunikationsaktivitäten über das Kompetenzzentrum HYMAT-Energie decken einen Zeitraum von zehn Jahren ab. Begonnen wird mit einer kompakten Vorphase der Planung und Entscheidung zu Imagezielen, Kommunikationskanälen und Verbreitungsstrukturen. Danach liegt der Fokus auf Akzeptanz und Nachfragesteigerung, bis die Marktreife und Logistik für diverse Fahrzeugtypen gesichert ist. Darauf aufbauend wird die vertriebliche Ausweitung
mit der Neutralität und den Netzwerken des Kreises unterstützt. Für alle Schritte ist die breite und bürgernahe Klimaschutzarbeit ein großer Vorteil.
Entsprechend der sich absehbar stufenweise entwickelnden Akzeptanz für Wasserstoff-Mobilität werden zwölf Maßnahmen zu drei Phasen der Kommunikation für den Zeitraum 2021 bis 2030 zugeordnet:
Aufgabe des Kompetenzzentrums ist es, diese Maßnahmen konzeptionell weiter auszuarbeiten und in die Umsetzung als kreisweite übergeordnete Kommunikation zur Akzeptanz und zur Umsetzung der Maßnahmen des vorliegenden Feinkonzepts des Kreises Steinfurt zu integrieren.
